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Traditionen im Herzen der Alpen in Tirol

Brauchtum und Tradition in Tirol

Das Leben und der Alltag der Menschen im Alpenraum sind seit jeher besonders stark durch Traditionen und Bräuche bestimmt. Jahrhunderte vergehen, die Landschaft und das Dorfbild ändern sich mit der Zeit. Brauchtum und Traditionen bleiben jedoch erhalten.

Ursprüngliche Bräuche

Auch in unserer Region gehen überlieferte Werte und modernes Wissen Hand in Hand. Unerschütterlich trotzen die alten Bräuche der Zeit und halten sich tief verwurzelt in der Bevölkerung. So verkommen alte Traditionen nicht zu einfachen Tourismusattraktionen, sondern spiegeln das historisch geprägte kulturelle Leben in der Region wider. Sie sind eingeladen, uns zu besuchen, und als Gast dem einmaligen Treiben beizuwohnen. Lernen Sie die Tiroler Sommerbräuche kennen.

Almabtriebe

Nicht nur Menschen tut die Sommerfrische gut, sondern auch Tieren. Deshalb werden in Tirol jedes Jahr rund 180.000 Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde auf rund 2600 saftige Almen gebracht. Das Futter auf den Almen ist besonders schmackhaft und von höchster Qualität, zudem schützen die Tiere die Bergweiden vor Verwilderung. Wenn sich die warme Jahreszeit dem Ende zuneigt, kommen Menschen und Vieh wieder von den Bergen herunter. Die Heimkehr wird in Tirol seit Jahrhunderten ausgiebig gefeiert. Ist die Herde über den Sommer von Todesfällen verschont geblieben, tragen die Kühe zu diesem Anlass bunten Blumenschmuck und Glocken. Im Tal backen und kochen die Bäuerinnen inzwischen, um die Heimkehrer mit kulinarischen Köstlichkeiten zu verwöhnen.

Palmeselprozession

Die Region Hall-Wattens besitzt eine große kulturelle Vergangenheit. Gerade auf dem Land wurden viele Bräuche bis in die heutige Zeit behütet und gepflegt. Im ausgehenden Mittelalter hatte fast jeder Ort seinen Palmesel, der bei den Palmprozessionen mitgeführt wurde, um den Einzug Christi in Jerusalem zu symbolisieren. Bis heute ist die Palmprozession der Gemeinde Thaur weithin bekannt. Seit mehr als 200 Jahren findet dort alljährlich die traditionelle "Palmeselprozession" statt.

Herz-Jesu-Bergfeuer

Als im Jahre 1796 die Napoleonischen Truppen Tirol immer näher rückten, wurde das Land in Kriegsbereitschaft versetzt. Man trat zu einem Kongress zusammen, auf dem beraten wurde, wie man vorgehen wolle. Dort fiel der Vorschlag, das Land dem Schutz des Heiligsten Herzen Jesu anzuvertrauen, man hoffte auf die Hilfe Gottes. Am 1. Juni 1796 versprach man sich, dem Herz-Jesu-Fest in Zukunft stets mit einem feierlichen Gottesdienst zu gedenken. Achtzig Jahre später wurden erstmals zu diesem Anlass auch Bergfeuer entzündet. Die allgemeine Tradition der Bergfeuer geht allerdings schon auf die vorchristliche Zeit zurück. Naturvölker schrieben der Sonne eine ganz besondere Bedeutung zu. Mit dem Entzünden von Feuer wollte man die Kraft der Sonne nachbilden. Sogenannte “Notfeuer” sollten hingegen Seuchen verbannen.

In Hall, Thaur und Volders wird die Tradition einer eigenen Ehrengarde für kirchliche Prozessionen über Jahrhunderte gelebt. Im Jahre 2013 wurden die "Partisaner Garde zu Hall in Tirol", der "Partisanerbund Thaur" und der "Partisanerbund Volders" gemeinsam mit der "Salva Guardia zu Schwaz" als "Tiroler Sakramentsgarden" in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO Österreich eingetragen. Alle vier Sakramentsgarden treten bei kirchlichen Prozessionen in der eigenen Gemeinde als Ehrenschutz des Allerheiligsten in Erscheinung.

Das Leben der Menschen in den Alpen war immer schon hart und von Kargheit geprägt. So schön und beeindruckend die Landschaft mit ihren hohen Bergen ist, so hart ist es, diesem Boden Nahrung abzuringen. Die Menschen in den Alpen lebten in direkter Abhängigkeit von der Natur und ihren Launen.

Daraus ergaben sich im Lauf der Zeit unzählige Traditionen, die in direktem Zusammenhang damit stehen. Feste zeigen Dankbarkeit für reiche Ernte, oder dafür, dass Häuser, Höfe, Mensch und Vieh von Unglück verschont geblieben sind. Bei Umzügen und Prozessionen wird um eben diese Verschonung vor Unheil gebeten oder es wird versucht, böse Geister, die Dunkelheit und den Winter zu vertreiben und gute Geister und den Frühling heraufzubeschwören. Viele der Feste gehen auch mit kirchlichen Traditionen einher.

Trotz der zunehmenden Technisierung des Alltags und der damit einhergehenden Unabhängigkeit von der Natur halten die Menschen an ihren Bräuchen und Traditionen fest. Bis heute haben sich viele der Bräuche erhalten und werden auf traditionelle Weise gepflegt. In der Region Hall-Wattens können Sie als Gast an den einmaligen Veranstaltungen teilnehmen.

Wenn sich die stille und besinnliche Weihnachtszeit dem Ende zu neigt und die Christbäume und die seit Generationen vererbten Krippen die Stuben langsam wieder verlassen, beginnt in Tirol das bunte Fasnachtstreiben. In den Orten der Region Hall-Wattens findet abwechselnd ein traditioneller Umzug statt, bei dem, nach altem Brauch, der Winter – in Gestalt des Zottler – vom Frühling – verkörpert durch den Tuxer – bezwungen wird. Die Protagonisten des Umzugs spiegeln in aufwändigen Kostümen den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Hell und Dunkel, Recht und Unrecht in einer beeindruckenden Art und Weise wider.

Jedes Jahr im Dezember ist es soweit, furchteinflößende Gestalten ziehen durch Tirol und versuchen, den Winter gnädig zu stimmen und die bösen Wintergeister zu vertreiben. Die Perchten-Figuren weisen Ähnlichkeiten zum Krampus auf. Die verkleideten Burschen tragen geschnitzte und furchterregende Masken sowie laute Schellen und Glocken, die um ihren Körper gebunden sind und den Winter vertreiben sollen. Zudem trommeln sie auf alten Fässern und machen mit allen Mitteln Lärm. Perchten sind keine Einzelgänger, sie treten stets in Rudeln auf.

Von allen Bräuchen rund um Allerheiligen ist das Krapfenschnappen in einzelnen Tälern sicherlich einer der interessantesten. Dabei ziehen junge Burschen in weißem Hemd und mit einem Fell über dem Gesicht sowie einem Hut auf dem Kopf von Haus zu Haus - in ihren Händen tragen sie den “Schnapper”, eine Holzstange mit einem Tierkopf, wie z.B. ein Hahn oder ein Widder. Durch eine Schnur, die am Tier befestigt ist, wird dessen Unterkiefer bewegt und damit wird kräftig geklappert. Dafür erhalten sie von den Bäuerinnen vor allem Krapfen, welche ein altes Kult- und Weihegebäck darstellen, das man auch häufig auf die Gräber zu legen pflegte. Als Dank bringen die Krapfenschnapper ein Gedicht oder ein Lied dar.

Tradition hautnah erleben

Kommen Sie nach Tirol und tauchen Sie in eine ganz eigene Kultur von Bräuchen und Traditionen ein. Im Landhotel Der Reschenhof in Mils bieten wir Ihnen komfortable Übernachtungsmöglichkeiten und informieren Sie gerne über die Brauchtumsveranstaltungen in der Region.